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Energiemanagementsystem im Spital – gut fürs Klima und für das Budget

Spitäler können durch effizientes Energiemanagement etwas für die Umwelt tun, und auch ihr Budget entlasten. Das macht sie auch für Patienten und Mitarbeitende attraktiv. Mit der ISO 50001 können konkrete Ergebnisse erzielt werden.

 

Der Nutzen eines Energiemanagementsystems für Krankenhäuser ist vielfältig und beachtlich. Stellen Sie sich vor: Ein Krankenhausbett benötigt so viel Energie wie bis zu vier Einfamilienhäuser. Erfahren Sie hier, was die Vorteile sind, warum das Energiesparpotential trotzdem nicht vollumfänglich ausgenutzt wird und was die Grundsteine für ein erfolgreiches Energiemanagementsystem sind.  

Vorteile von Energiemanagementsystemen nach ISO 50001 auf einen Blick

  • Effizienzsteigerung und Kosteneinsparungen - Identifikation und Reduzierung von unnötigen Energieverbrauch bzw. Energiekosten.

  • Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit - Spitäler haben eine gesellschaftliche Verantwortung, nicht nur qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung anzubieten, sondern auch umweltfreundlich zu handeln.

  • Rechtliche Konformität – Einhaltung und Optimierung von Energiepraktiken im Einklang mit den gesetzlichen Anforderungen.

  • Fördermittelnutzung – rechtzeitige Beantragung von Fördermitteln zur Verbesserung der Energieeffizienz durch genaue Observation künftigen Fördermöglichkeiten.

  • Image und Reputation – Patienten, Mitarbeiter und Partner neigen dazu, Organisationen positiver wahrzunehmen, die sich aktiv um Nachhaltigkeit und Umweltschutz bemühen.

  • Sichere Patientenversorgung – Ein zuverlässiges Energiemanagement spielt eine entscheidende Rolle in Krankenhäusern, um eine störungsfreie Versorgung von Patienten sicherzustellen.

Ungenutzte Energiesparpotentiale in Spitälern - das sind die wichtigsten Gründe

  • Energie ist nicht sichtbar/spürbar: Veränderungen in der Energieeffizienz sind oft abstrakt und wenig greifbar im klinischen Alltag.

  • Fehlender Überblick über Energieaufwendungen/-kosten: Ein umfassender Überblick über Gesamt- oder einzelne Energiekosten fehlt, wodurch die nötige Aufmerksamkeit für Energieeinsparungen fehlt.

  • Energiekosten sind nicht die Top-Kosten-Position: Energiekosten stehen möglicherweise nicht an erster Stelle der Ausgaben im Krankenhaus, daher richten sich Optimierungsbemühungen oft auf andere Aspekte.

  • Fokus auf PatientenversorgungDie Patientenversorgung hat völlig zurecht oberste Priorität, aber dabei werden Möglichkeiten zur Verbesserung der Energieeffizienz vernachlässigt.

  • Kosten von energieeffizienter Ausrüstung: Energieeffiziente Ausrüstung ist möglicherweise teurer, und die Lebenszykluskosten werden nicht immer angemessen berücksichtigt.

  • Widerstand gegen Veränderungen: Veränderungen zugunsten energieeffizienterer Praktiken werden nicht konsequent umgesetzt, da Menschen oft bei vertrauten Techniken bleiben.

  • Zeitdruck bei Investitionen: Investitionen werden oft unter hohem Zeitdruck getätigt, besonders bei Defekten. Die Zeit fehlt, um Aspekte der Energieeffizienz korrekt zu berücksichtigen.

Ziele und Erwartungen - das Grundgerüst eines erfolgreichen Energiemanagementsystemes

In einem Energiemanagementsystem nach ISO 50001 ist es entscheidend, alle die Systemleistung beeinflussenden Variablen und Parameter zu identifizieren und zu organisieren. Gleichzeitig müssen klare Ziele und erwartete Ergebnisse festgelegt werden. Die ISO 50001 gibt dabei klare und praxisnahe Leitlinien vor. Doch diese Ideen können im Krankenhausumfeld ohne klaren Auftrag von der Führungsebene schwer umgesetzt werden.

Die Führungsebene in der Vorbildrolle

Nicht alle Optimierungen werden mit Begeisterung aufgenommen, daher ist die Unterstützung und Rückendeckung des Managements unerlässlich. Besonders wichtig ist die Vorbildfunktion der Führungsebene, da Massnahmen besser akzeptiert werden, wenn das Management selbst hinter den Effizienzverbesserungen steht. Es gilt, nicht nur über Effizienz zu sprechen, sondern auch entsprechende Massnahmen vorzuleben.

ISO 50001 immer beliebter

Wie aus anderen Normensystemen bekannt, ist auch für die ISO 50001 eine Zertifizierung durch zugelassene Zertifizierungsstellen möglich. Im Jahr 2020 waren ca. 20000 Organisationen weltweit nach ISO 50001 zertifiziert – Tendenz steigend. Die übergeordnete Struktur der Vorgaben entspricht der HLS (High Level Structure) für Managementsysteme in ISO Normen.

Lohnt sich der Aufbau? Eine Pilotphase klärt

Bevor man sich auf den Weg zum Aufbau eines Energiemanagementsystems begibt, ist es wichtig, die Frage zu klären, ob sich dies überhaupt lohnt. Hierzu dient eine sogenannte «Pilotphase», in der zwei oder drei vielversprechende Energieeffizienzprojekte ausgewählt werden. Diese werden hinsichtlich ihres Potenzials zur Reduzierung des Energieverbrauchs analysiert und ökonomisch bewertet. Während dieses Prozesses werden mögliche Umsetzungsbarrieren identifiziert und beseitigt, und der Wert der Energieeffizienzmassnahmen für das Krankenhaus wird ermittelt und verdeutlicht.

Einsparungen bereits in der Pilotphase möglich

Die Pilotphase liefert nicht nur Informationen über den Nutzen der Einführung eines Energiemanagementsystems, sondern legt auch die Weichen für eine zielgerichtete Ausrichtung des Systems. Darüber hinaus profitiert das Krankenhaus direkt von den Einsparungen, die sich aus den umgesetzten Massnahmen ergeben.

Eine positiv bewertete Pilotphase kann dann als eine geeignete Vorbereitung für die Einführung eines Energiemanagementsystems nach ISO 50001 angesehen werden.

Evaluation von Kennzahlen zur Aufdeckung von Sparpotentialen

Die «energetische Bewertung» ist ein systematischer Prozess zur Erfassung und Analyse der Energieverwendung und ist die Basis im einem Energiemanagementsystem. Dies umfasst die Messung von Verbrauchswerten und allen relevanten Einflussgrössen. Das Hauptziel dieser Bewertung ist die Identifikation der Hauptverbraucher und die Aufdeckung möglicher Einsparpotenziale.

Für die identifizierten Hauptverbraucher sollten darauf aufbauend Energieleistungskennzahlen (EnPIs) entwickelt und genutzt werden, um die Energieeffizienz zu überwachen und zu messen. Dabei ist es wichtig, mit Bedacht vorzugehen und das Potenzial zu berücksichtigen, um zusätzlichen Aufwand zu vermeiden.

Für die als «wesentliche Energieverbraucher» definierten SEU (significant energy use) müssen die relevanten Variablen für ihre Steuerung festgelegt werden. Dies führt zu einer Art «Kataster» und einem «Cockpit», das mit Echtdaten verknüpft ist, um die Energieverbrauchssituation klar zu visualisieren.

Es sei darauf hingewiesen, dass unterschiedliche Energieträger unterschiedliche Treibhausgasemissionen verursachen. Mithilfe von Emissionsfaktoren können Energieverbräuche, beispielsweise von Strom, Öl und Gas, in Emissionen von CO2-Äquivalenten umgerechnet werden. Dies ermöglicht eine umfassende Bewertung unter Berücksichtigung der Umweltauswirkungen.

Die erstellte Übersicht der Energiedaten bildet die Grundlage für die Überprüfung der verbesserten Energieeffizienz des Krankenhauses und letztlich für die Wirksamkeit des Energiemanagementsystems (EnMS).

Ökonomische Bewertung der Massnahmen

Die erkannten oder entwickelten Verbesserungspotenziale müssen einer ökonomischen Bewertung unterzogen werden. Dies beinhaltet die Analyse der Auswirkungen der potenziellen Verbesserungen sowie die Einschätzung der notwendigen Investitionen. Diese wirtschaftliche Bewertung ist entscheidend, um zu verstehen, inwiefern sich die vorgeschlagenen Massnahmen rentieren und einen positiven Beitrag zur Effizienz des Energiemanagementsystems leisten können.

Wichtige Informationen für zukunftgerichtete Entscheidungen

Mit den vorliegenden Informationen können nun fundierte Entscheidungen getroffen und die damit verbundenen Energieziele definiert werden. Dies bildet die Grundlage für ein Programm mit klaren Zielen, konkreten Massnahmen und Bewertungsmethoden. Dieses Programm wird im Arbeitsalltag integriert.

Beteiligte am Ball halten - auf die richtige Kommunikation kommt es an

Die Kommunikation der erzielten Ergebnisse wird zu einem festen und wichtigen Bestandteil des Energiemanagementsystems (EnMS). Es ist wichtig, dass dies nicht nur informativ, sondern auch interessant und spannend bleibt, um alle Beteiligten weiterhin motiviert im System mitarbeiten zu lassen.

Möchten Sie Ihren Energieverbrauch optimieren?

Wir können Ihnen helfen, ihren Energieverbrauch zu optimieren. Durch unsere Unterstützung bei der Bewertung, dem Betrieb und der Verbesserung von Energiemanagementsystemen können Spitäler nicht nur wirtschaftlich effizienter werden, sondern können auch ein Zeichen für umweltbewusstes Handeln setzen. Ein bewusster Umgang mit Energie hat nicht nur Einfluss auf die Betriebskosten, sondern fördert auch eine nachhaltige und umweltfreundliche Zukunft für unsere Gesellschaft.

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